Gewinner des German Equal Pay Awards 2022 Roche Diagnostics GmbH

Vertreterinnen Roche Diagnostics GmbH
© Alexander Janetzko

Für das Engagement von Roche, über das eigene Unternehmen hinaus zu denken, wurde es mit dem German Equal Pay Award für gesellschaftliche Veränderung ausgezeichnet.

Bis heute verdienen Männer in vielen Fällen mehr als Frauen. Aufgrund des höheren Gehalt entscheiden sich Paare daher oftmals dazu, dass die Mutter nach der Geburt eines Kindes länger als der Vater zuhause bleibt. Roche Diagnostics GmbH versucht mit der Maßnahme "DasElternPlus", dem entgegenzusteuern. Indem das Unternehmen eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit finanziell fördert, unterstützt es den Abbau stereotyper Rollenbilder.

„Zum einen finden wir, dass es sich um ein Gebot der Fairness handelt. Und zum anderen ist es uns als Unternehmen natürlich auch wichtig, attraktiv auf dem Arbeitsmarkt zu sein. Das heißt im Wettbewerb um die besten Köpfe. Entgeltgleichheit trägt dazu auch bei.“

Marie-Luise Stallecker,  Partner Benefits in People & Culture

„Wir haben für unser „DasElternPlus“ eine sehr gute Resonanz aus dem Unternehmen und von unseren Mitarbeitenden erhalten. Auch von zukünftigen möglichen Bewerberinnen und Bewerbern wurden wir angesprochen. Es lohnt sich für die Arbeitgeberattraktivität in diesem Feld kreativ zu werden und Anreize zu setzen. Bewerberinnen und Bewerber und auch Mitarbeitende merken, dass wir es wirklich wollen. Wir wollen eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie!“

Claudia Feige,  Partner Benefits in People & Culture

Drei Fragen an
Marie-Luise Stallecker und Claudia Feige
Reward Partner Benefits in People & Culture

Was macht Ihr Konzept für Equal Pay aus?

„Das Thema der partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit ist, nicht zuletzt durch Corona, eines der aktuellsten Themen bei Eltern. Da Männer in vielen Fällen mehr verdienen als Frauen, entscheiden sich Paare oftmals dazu, dass die Frau nach der Geburt zuhause bleibt. Frauen verdienen nach der Wiederaufnahme der Arbeit auf lange Sicht über 60 Prozent weniger als Männer. Grund dafür ist, dass sie nach dem Mutterschutz oft in 50-prozentigen Teilzeitmodellen arbeiten und somit in der Praxis bei interessanten und oftmals in Vollzeit ausgeschriebenen Projekten seltener zum Zuge kommen, was sich negativ auf die weitere Karriereentwicklung auswirkt.

'DasElternPlus' soll ein Anreiz für Eltern sein, sich die Sorgearbeit gleichberechtigt aufzuteilen. Wenn Eltern von Kindern bis zu 4 Jahren beide für mindestens ein Jahr zwischen 70-80 Prozent berufstätig sind, erhalten sie eine finanzielle Förderung von Roche als einmalige Zahlung – auch, wenn nur ein Elternteil bei Roche arbeitet.“

Inwiefern ist Gleichstellung am Arbeitsplatz in Ihrem Unternehmen organisatorisch verankert?

„‘Gender Balance‘ ist eines der übergreifenden und langfristig gesetzten Ziele unserer globalen Organisation. Zur Erreichung dieses Ziels wurde eine Struktur globaler Expertinnen und Experten im Bereich Diversity & Inclusion geschaffen, die eine fachliche Beratung und Begleitung hin zur Chancengleichheit beinhaltet.

Wir sind uns darüber bewusst, dass gesellschaftliche Zwänge, Stereotypisierung und tradierte Rollenverständnisse im gesamtgesellschaftlichen Kontext ebenfalls Einfluss auf Chancengleichheit haben und gehen diese Herausforderungen überlegt an. Wir setzen auch auf unterstützende Mittel, die die zusätzlichen Hürden für Frauen abbauen und die Väter ermutigen und unterstützen ihren Anteil zu übernehmen. Dazu zählen unter anderem eigene Betreuungsplätze für Krippen und Kindertagesstätten, Notfallbetreuung, Beratung und Vermittlung von Betreuungskräften, Vermittlung von haushaltsnahen Dienstleistungen, flexiblen Arbeitszeiten, einen Kinderbetreuungszuschuss, Eltern-Kind-Büros, Beratung und Unterstützung zum Thema Pflege von Angehörigen.“

Was motiviert Sie? 

„Entgeltgleichheit durchzusetzen bedeutet für Roche, Diskriminierungsfreiheit zu fördern. Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen – egal welchen Geschlechts oder Orientierung sie sich zugehörig fühlen – gleichen Lohn für gleiche Arbeit bekommen. Entgeltgleichheit zahlt auch darauf ein, dass, alle Menschen die Chance bekommen, im Laufe ihres Berufslebens sinnstiftende Tätigkeiten auszuführen, die ihren Fähigkeiten und ihrer Leidenschaft entsprechen.

Eine transparente Vergütungsstruktur hilft uns, Ungleichheit und Diskriminierung zu erkennen. Folglich können wir Transparenz fördernde Produkte und Initiativen – wie „DasElternPlus“ - entwickeln, um Gleichstellung zu fördern und nachhaltig zu etablieren. Darüber hinaus spielt eine geschlechterneutrale Vergütung eine Schlüsselrolle bei der Gewinnung, Motivation und Bindung der Talente, die wir jetzt und in Zukunft brauchen. Entgeltgleichheit durchzusetzen ist unseres Erachtens nach ein notwendiges Signal, um deutlich zu machen: Wir bei Roche geben Diskriminierung keinen Freiraum. Die Vielfalt, die wir so gewinnen, stärkt uns auf allen Ebenen.“


Zahlen und Fakten

  • Zahl der Beschäftigten: ca. 17.500 in ganz Deutschland
  • Gründungsjahr: 1896
  • Standorte: mehrere Standorte in Deutschland: Mannheim und Penzberg
  • Angebotsumfang: Mit umgerechnet ca. 65 Mrd. US-Dollar nach Umsatz ist Roche das größte Pharmaunternehmen der Welt und hat eine Vorreiterrolle in der Erforschung und Entwicklung von Medikamenten und Diagnostika.
  • Branche: Pharmaindustrie  
  • Jahresumsatz (2020): 3.998.000 Euro
  • Anteil der weiblichen Beschäftigten (insgesamt, auf Führungsebene): 32% der Führungskräfte sind Frauen, 47% der Beschäftigten insgesamt sind Frauen
  • Berichtspflichtig im Sinne des Entgelttransparenzgesetzes: ja  
  • Roche hat den Personalwirtschaftspreis 2021 in der Kategorie Talent-Management gewonnen; ist Gründungspartner bei „Employers für Equality“, einem Diversity-Programm für Firmen; wurde als Bester Arbeitgeber Deutschlands 2021 bei den Glassdoor-Awards sowie bei der Brigitte Arbeitgeber-Studie 2021: Die besten Unternehmen für Frauen ausgezeichent.