Das deutsche Wissenschaftssystem hat sich über Jahrhunderte unter Ausschluss von Frauen entwickelt. Auf Professuren – insbesondere in den MINT-Fächern - sind Frauen bis heute deutlich unterrepräsentiert. Seit Jahren zeigen Studien, dass Vorstellungen von „Exzellenz“ und das Bild der idealen wissenschaftlichen Persönlichkeit männlich konnotiert sind. Eine Engführung auf Drittmittelquoten, Publikationsoutputs, bruchlose Karriereverläufe und große Mobilitätsbereitschaft wird weder den Leistungen vieler Wissenschaftlerinnen gerecht, noch ihren Vorstellungen von guter Wissenschaft. Es gilt, den Gender Visibility Gap in der Wissenschaft zu überwinden und einen Diskurs zu vielfältiger Exzellenz in Forschung und Wissenschaft zu starten.
Prof. Dr. Ute Klammer
Universität Duisburg-Essen, Direktorin Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) und Institut für Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (DIFIS)
E-Mail: ute.klammer@uni-due.de