Erwerbsperspektiven für Mütter mit Migrationshintergrund - Erkenntnisse aus dem Programm "Stark im Beruf"

Loge des ESF-Bundesprogramms "Stark im Beruf" - Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein
© Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Frauen mit Einwanderungsgeschichte bringen oft durch ihre Mehrsprachigkeit, ihre sozialen Kompetenzen und ihre im Ausland erworbenen Qualifikationen viele Fähigkeiten mit, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind. Das ESF-Bundesprogramm „Stark im Beruf“ des BMFSFJ verfolgte zum einen das Ziel, diesen Müttern mit Migrationshintergrund durch direkte Unterstützungsangebote und in Kooperation mit den örtlichen Jobcentern oder Arbeitsagenturen den beruflichen Ein- bzw. Wiedereinstieg zu erleichtern. Das Programm hatte zum zweiten das Ziel, Erfolgsfaktoren der Erwerbsintegration von zugewanderten Frauen mit Kindern zu identifizieren und deren Verstetigung in den regulären Arbeitsmarktmaßnahmen zu fördern.

Wirkungsanalyse bestätigt „Stark im Beruf“-Ansatz

Die „Stark im Beruf“-Kontaktstellen boten in einer Mischung aus Kursen und Coachings Weiterbildungs- und Informationsangebote, begleitende Gespräche bei Unternehmen oder persönliche Beratungen individuelle Unterstützung. Sie halfen Müttern, entscheidende Fragestellungen zu klären: Wie ist in Deutschland die Kinderbetreuung organisiert und wie lassen sich Familie und Beruf vereinbaren? Wo können ausländische Schul-, Studien- bzw. Berufs-Abschlüsse anerkannt werden, sind Qualifizierungen für die Anerkennung erforderlich? Wie finde ich einen Praktikumsplatz? Muss ich mein Deutsch verbessern oder auf Fachsprache spezialisieren? Mit dem neu erworbenen Wissen konnten Mütter Hürden auf den Weg in den Arbeitsmarkt leichter überwinden. 

Als größter Erfolgsfaktor in der Unterstützung der Teilnehmerinnen im Vergleich zu klassischen Arbeitsmarktmaßnahmen erwies sich der Mix aus alltagsintegrierter Sprachförderung, sozialer Integration und dem geschützten Raum für Mütter mit Migrationshintergrund.  

Insgesamt haben 18.000 Mütter an „Stark im Beruf“ teilgenommen, meist für ein halbes bis zu einem Jahr. Zwei Drittel entwickelten in dieser Zeit einen klaren Erwerbsfokus. 32 Prozent der Teilnehmerinnen konnten in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt werden bzw. eine schulische oder berufliche (Aus)Bildung aufnehmen. Mütter mit Fluchthintergrund stellten über den Programmzeitraum ein Viertel der Teilnehmerinnen von „Stark im Beruf“, zuletzt partizipierten Ukrainierinnen zu einem Drittel. Das ESF Plus-Programm des BMAS „MY TURN - Frauen mit Migrationserfahrung starten durch“ (03.05.2022 - 31.12.2029) baut auf Erfahrungen von „Stark im Beruf“ auf mit dem Ziel, (formal) gering qualifizierte Migrantinnen beim Schritt in Arbeit zu unterstützen.