Gleichstellung Forum setzt Zeichen für mehr Frauen in Führungspositionen

Bundesministerin Lisa Paus steht vor Publikum am Rednerpult, hinter ihr die Pressewand des Forums der Initiative FidAR
Lisa Paus begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums der Initiative FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte e.V. zum Thema "Frauen in Führung - politische Bilanz und Zukunftsgestaltung"© Businessfotografie Inga Haar

Am 7. Februar hat das dreizehnte Forum der Initiative FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte e.V. digital und vor Ort im Bundesgleichstellungsministerium stattgefunden. Mehr als 700 Teilnehmende diskutierten das Thema "Frauen in Führung - politische Bilanz und Zukunftsgestaltung".

Im Fokus standen bereits erreichte Erfolge sowie nächste Schritte auf dem Weg zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen. Lisa Paus begrüßte die Gäste des Forums.

Lisa Paus: "Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, die vollständige Gleichstellung von Männern und Frauen noch in diesem Jahrzehnt zu erreichen. Dafür müssen wir an Tempo zulegen. Die beiden Gesetze für mehr Frauen in Führungspositionen haben zwar eine zaghafte Trendwende eingeleitet, trotzdem sind Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen noch immer unterrepräsentiert. Es braucht einen Kulturwandel in den Unternehmen. Frauen müssen gezielt gefördert und ermutigt werden. Das zahlt sich am Ende auch für die Unternehmen aus. Denn wir wissen aus zahlreichen Studien: gemischte Teams sind erfolgreicher und innovativer."

Women-on-Board-Award übergeben

Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war die Verleihung des FidAR Women-on-Board-Awards. Die letzte Preisträgerin, Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, hat den Award 2023 an die ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft übergeben. Der Vorstand ist vollständig mit Frauen besetzt.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums

Zu den Teilnehmenden des Forums gehörten die FidAR-Präsidentin Prof. Dr. Anja Seng, Dr. Arn Sauer, Direktor Bundesstiftung Gleichstellung, sowie Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Mitglied des Deutschen Bundestages und Mitglied des FDP-Bundesvorstandes. Die Präsidentin der Europäischen Kommission Dr. Ursula von der Leyen sendete ein Grußwort. 


Ergebnisse des Women-on-Board-Index

Der Women-on-Board-Index (WoB-Index) von FidAR zeigt, dass das Zweite Führungspositionen-Gesetz (FüPoG II) in Deutschland eine spürbare, wenn auch noch zaghafte Trendwende eingeleitet hat. Erstmals steigt der durchschnittliche Frauenanteil in den Vorständen auf über 17 Prozent - die DAX-40-Konzerne erreichen mit fast 23 Prozent Vorstandsfrauen einen Spitzenwert. Nur noch acht von 64 Unternehmen, die unter das Mindestbeteiligungsgebot fallen, haben bis heute noch keine Frauen im Vorstand. Ende des letzten Jahres waren es noch elf Unternehmen.

Bei den aktuell 102 der Aufsichtsratsquote unterliegenden Unternehmen liegt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten bei 36,7 Prozent - und ist damit signifikant höher, als in den 81 Unternehmen, die nicht unter die Quote fallen (29,3 Prozent).

Auch die bereits im Januar veröffentlichte Jährliche Information der Bundesregierung über den Frauenanteil in Führungsebenen bestätigt diesen Trend. Seit Inkrafttreten der ersten Führungspositionen-Gesetzes in 2015 ist der Annteil von Frauen in Führungspositionen in verschiedenen Sektoren signifikant gestiegen.