Broschüre Chancengleichheit im Handwerk – Unterstützung für Frauen und für Betriebe

Haus in der Bauphase
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Das Handwerk bietet derzeit 125 anerkannte Ausbildungsberufe. Frauen ziehen für sich allerdings oft nur einen kleinen Teil davon in Betracht. Umgekehrt gibt es in überwiegend männlich geprägten Handwerksbetrieben häufig Vorurteile gegenüber Mitarbeiterinnen.

Die Autoren der Broschüre „Chancengleichheit im Handwerk“ regen an, einen kulturellen Wandel innerhalb der Betriebe anzustoßen, indem Inhaber:innen, Führungskräfte und Mitarbeitende lernen, gleichstellungsrelevante Rollenstereotype zu überwinden, ein gemeinsames Verständnis für gleichstellungsfördernde Rahmenbedingungen zu entwickeln und entsprechende Maßnahmen nachhaltig umzusetzen. So kann es gelingen, die Aufstiegs- und Entwicklungschancen von Frauen im Handwerk langfristig zu verbessern.

Gleichstellung als Attraktivitätsfaktor für Betriebe

Betriebe, die Veränderungen anstoßen möchten, um mittels Chancengleichheit ihre Attraktivität als Arbeitgeber:in im Rahmen der Fachkräftesicherung zu steigern, finden in der Broschüre eine entsprechende Handlungshilfe sowie die Leitlinie „Chancengleichheit im Handwerk“. Schritt für Schritt können positive Ansätze im Unternehmen ausgebaut und neue gleichstellungsförderliche Strukturen eingeführt werden, etwa in den Bereichen Arbeitsklima, Kommunikation, Arbeitsorganisation und -zeit, Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben, Führung, Personalgewinnung und -bindung. Best-Practice-Beispiele, die im Rahmen des Projekts „Frauen stärken das Handwerk – 125 Wege und Chancen“ entstanden sind, halten betriebliche Erfahrungen bereit, zum Beispiel. wie man sich für Gleichstellung engagiert und eine Unternehmenskultur entwickelt und pflegt, so dass eine chancengerechte Teilhabe möglich wird.

Berliner Unternehmen setzen ein Zeichen in Sachen Gleichstellung

Das Projekt „Frauen stärken das Handwerk – 125 Wege und Chancen“ sowie die Broschüre „Chancengleichheit im Handwerk“ wurde in Berlin von der k.o.s. GmbH, in Kooperation mit dem Landesverband Berlin Unternehmerfrauen im Handwerk e. V. umgesetzt. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und der Europäische Sozialfonds unterstützten die Initiative im Rahmen der ESF-Sozialpartnerrichtlinie „Fachkräfte sichern: weiterbilden und Gleichstellung fördern“.

Für die Nachhaltigkeit sorgen Botschafterinnen und Botschafter, die im Rahmen des Projekts eine zentrale Rolle spielten. Bei ihnen handelt es sich um Fach- und Führungskräfte aus dem Handwerk, die ihre Erfahrungen mit anderen Unternehmen teilen möchten. Ihre Erkenntnisse geben sie derzeit im Rahmen der Berliner Kampagne „Gleichstellung gewinnt – Kulturwandel in Unternehmen“ weiter. Die Kampagne wurde im Frühjahr 2018 von Gleichstellungssenatorin Dilek Kalayci zusammen mit Dr. Beatrice Kramm, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK Berlin) und Stephan Schwarz, Präsident der Handwerkskammer Berlin (HWK Berlin), gestartet. Das Herzstück der Kampagne ist die Charta „Gleichstellung gewinnt – für eine neue Unternehmenskultur in Berlin“. Jeder Betrieb, der sich für das Thema Chancengleichheit einsetzt, setzt sowohl nach außen wie nach innen ein positiv wirkendes Zeichen.

Mitmachen und Charta unterzeichnen!