Die Jury zeichnet Vodafone für ein umfassendes Konzept aus, das konsequent den Gender Pay Gap adressiert und ein ausgeprägtes Problembewusstsein ob der Ursachen aufweist.
Die grafische Visualisierung des Gender Pay Gaps zeigt intuitiv den Handlungsbedarf an und ist so zugänglicher als Zahlen. Der Fokus auf Prävention statt Korrektur in Kombination mit der persönlichen Haftung von Führungskräften, die den Gender Pay Gap nicht im grünen Bereich halten, trägt wirksam zur Reduzierung des Gender Pay Gaps bei. Die Maßnahme ist gut auf andere (große) Unternehmen übertragbar und kann echt für echte Veränderung sorgen.
„Es gibt keinen Grund, warum Frauen weniger verdienen sollten als Männer. Wir sind überzeugt: Gehalt muss sich an Leistung orientieren, nicht am Geschlecht. Dafür braucht es Fair Pay Maßnahmen wie unser Analysetool, das Lohnlücken erkennt, bevor sie entstehen. Doch nicht weniger wichtig ist eine Fair Pay Kultur, die bei Vodafone klar verankert ist. Daher freut es mich, dass wir für unser Engagement ausgezeichnet werden. Fest steht aber auch: Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel. Wir sind erst zufrieden, wenn Gender Pay Gap kein Thema mehr ist.“
Felicitas von Kyaw, Personalgeschäftsführerin Vodafone GmbH
Drei Fragen an
Dr. Claudia Holtschlag
Managerin HR Analytics & Transformation
Was macht Ihr Konzept für Equal Pay aus?
„Wir legen großen Wert darauf, Gehälter und Nebenleistungen auf Grundlage objektiver Kriterien und ungeachtet des Geschlechts zu zahlen. Dies bedeutet, dass wir unsere Beschäftigten gemäß ihrer Funktion sowie ihrer Leistung und Qualifikationen vergüten – unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Identität. Bei jeder Einstellung und jedem Wechsel weisen wir auf den Gender Pay Gap hin und machen jährliche Reviews mit der Geschäftsführung. Uns hilft das Konzept bei jeder Einstellung und Versetzung mit objektivem Blick auf die Zahlen, Daten, Fakten zu schauen und für gleichwertige Rollen auch vergleichbar zu vergüten.“
Wie waren die Reaktionen als das neue Konzept eingeführt wurde? Wo gab es Konflikte und wie konnten diese gelöst werden?
„Von überrascht bis begeistert. Die Männer- versus Frauenvergütung in jedem AT-Hiring Prozess anzuschauen ist eine Hilfe, jedoch ist es auch ein Weg. Wir sind noch nicht am Ziel. Den HR-Kolleg:innen zeigt es präsenter, wo es eine unterschiedliche Vergütung gibt. Konflikte kann es geben, wenn es eine unterschiedliche Betrachtung gibt aufgrund des Geschlechts – das versuchen wir zu vermeiden.“
Viele Unternehmen tun sich mit dem Thema Equal Pay schwer. Was hat Ihr Unternehmen dazu bewogen, diesen wichtigen Schritt zu gehen? Was würden Sie anderen Unternehmen mit auf den Weg geben?
„Vodafone verfolgt eine moderne Personalpolitik. Diversity und Inklusion sind Teil unseres Vodafone Purpose und Spirit. Das Bekenntnis, durch Beschäftigungspolitik und -praxis die Chancengleichheit aller Mitarbeiter:innen zu fördern, hat Vodafone im globalen Verhaltenskodex („Code of Conduct“) festgeschrieben.
Moderne Unternehmen bauen ihre HR-Programme und Reward-Systeme so auf, dass die richtigen Leute für ihre Leistung fair vergütet werden. Es ist ein Symptom von nicht fairen und nicht klaren Reward-Systemen, zu vergüten, ohne auf demografische und qualitative Faktoren zu achten. Für uns gehört faire Vergütung zur Unternehmenskultur. Wir versuchen die Leitplanken richtig zu setzen und es immer wieder zu thematisieren.“
Zahlen und Fakten
- Zahl der Beschäftigten: rund 16.000
- Gründungsjahr: 1984, seit 1989 in Deutschland
- Sitz: Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
- Angebotsumfang: Die Vodafone GmbH ist ein deutsches Tochterunternehmen der britischen Mobilfunkgesellschaft Vodafone und bietet in Deutschland Mobilfunk, DSL, Kabelinternet, Festnetztelefonie, Kabelfernsehen und IPTV an.
- Branche: Digitalwirtschaft
- Anteil der weiblichen Beschäftigten: 38%, Anteil Frauen in Führungspositionen: 29 %
- Berichtspflichtig im Sinne des Entgelttransparenzgesetzes: ja