Selbstständigkeit - gute Planung von Anfang an Checkliste: Unternehmensgründung

Ein grünes Häkchen auf drei Holzblöcken symbolisiert die Checkliste.
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Die Geschäftsidee

  • Die Geschäftsidee ist die Basis für eine erfolgreiche Unternehmensgründung.
  • Welches Produkt oder welche Dienstleistung möchte ich anbieten?
  • Wer sind meine zukünftigen Kundinnen und Kunden?
  • In welchem Markt (Branche) werde ich aktiv?
  • Welche Mitbewerberinnen und Mitbewerber gibt es?
  • Was benötige ich, um das Produkt beziehungsweise die Dienstleistung anzubieten?
  • Möchte ich ein neues Unternehmen gründen?
  • Möchte ich in einem Franchise-System (Nutzung eines bestehenden Geschäftsmodells gegen Entgelt) selbstständig tätig sein?
  • Kommt für mich eine Übernahme eines bestehenden Unternehmens (Unternehmensnachfolge) in Frage?
  • Brauche ich Kooperationspartnerinnen beziehungsweise -partner (zum Beispiel als Zulieferer)?
  • Welchen Standort wähle ich für mein Unternehmen?
  • Wie sieht meine Preisgestaltung aus?

Der Businessplan

  • Ein Businessplan dient dazu, die Geschäftsidee konkret und plausibel zu beschreiben und mit realistischen Finanzierungsplänen zu untermauern. Er kann die Basis für die Beantragung von finanzieller Unterstützung sein. Wichtige Bestandteile eines Businessplans sind:
  • Beschreibung der Geschäftsidee mit Angaben zum geplanten Firmennamen, zum Standort, zur Rechtsform, zur Firmenstruktur und den Unternehmenszielen in den nächsten drei bis fünf Jahren,
  • Beschreibung des Produkts oder der Dienstleistung mit einer Ausführung dazu, was es besonders macht (Alleinstellungsmerkmal),
  • Analyse des Marktes mit Beschreibung der Kundinnen und Kunden sowie des Wettbewerbs,
  • Marketingstrategien mit den Themen Kundengewinnung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, um das Angebot bekannt zu machen,
  • Personalplanung: Beschreibung der eigenen Berufserfahrung und ggf. Planung zur Beschäftigung weiterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
  • Chancen und Risiken: Beschreibung, wie sich positive und negative Ereignisse auf das Unternehmen auswirken können und was mögliche (Gegen-)Maßnahmen sein können,
  • Finanzplanung und -bedarf: Investitionen (Anschaffungen), Liquiditätsplanung (erwartete Einnahmen und Ausgaben im Zeitverlauf der nächsten drei bis fünf Jahre), Finanzierung (Eigenkapital und gegebenenfalls benötigtes Fremdkapital).

Persönliche und betriebliche Absicherung

  • Für beruflich Selbständige gibt es verschiedene Möglichkeiten, für sich selbst und die Familie zum Beispiel im Alter oder bei Krankheit vorzusorgen. Auch das Unternehmen kann gegen mögliche Risiken abgesichert werden. Hier eine Auswahl von Absicherungsmöglichkeiten.
  • Versicherungen für die eigene Person (und die Familie):
  • Krankenversicherung freiwillig in der gesetzlichen Krankenkasse oder privat bei einer Versicherungsgesellschaft,
  • freiwillige Arbeitslosenversicherung für diejenigen, die aus der Arbeitslosigkeit gründen,
  • private Altersvorsorge, zum Beispiel die steuerbegünstigte Rürup-Rente,
  • Berufsunfähigkeitsversicherung für den Fall der Erwerbsunfähigkeit.
  • Versicherungen für das Unternehmen (abhängig von Art des Unternehmens):
  • Sachversicherungen gegen Schäden, zum Beispiel durch Feuer, Einbruch oder Sturm,
  • Betriebshaftpflichtversicherung bei Schaden, der bei der Ausübung einer beruflichen Tätigkeit jemand anderem entsteht (für manche Berufsgruppen sogar Pflicht),
  • Berufsgenossenschaften als  Träger der gesetzlichen Unfallversicherung (für manche Berufsgruppen verpflichtend).

Finanzierung und Förderung

  • Finanzierung planen:
  • Eigenkapital: Wie viel Geld steht mir selbst für die Unternehmensgründung zur Verfügung?
  • Fremdkapital: Wer könnte mir privat Geld leihen? Wer würde sich an meinem Unternehmen beteiligen? Möchte ich Angebote von Kreditinstituten nutzen?
  • Förderprogramme des Bundes, der Bundesländer und auch der Europäischen Union prüfen.

Anmeldungen bei Behörden

  • Beim Finanzamt anmelden (Steuernummer beantragen),
  • Gewerbe beim Gewerbeamt anmelden,
  • für Unternehmen mit Angestellten: Betriebsnummer bei der Agentur für Arbeit beantragen (gilt auch für Minijob-Arbeitsverhältnisse).

Beratung und Unterstützung

  • Für jeden der beschriebenen Schritte auf dem Weg in die berufliche Selbstständigkeit gibt es (kostenfreie) Beratungsangebote. So sind zum Beispiel die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter eine erste wichtige Anlaufstelle. Die Vermittlungsfachkräfte klären mit den Gründungsinteressierten wichtige Punkte zur Geschäftsidee, kennen die passenden Ansprechpersonen in Kammern, Behörden, Verbänden und Branchen und wissen, an welche Gründerzentren vor Ort sich Interessierte wenden können. Außerdem finden immer wieder Informationsveranstaltungen zum Thema Existenzgründung in den Agenturen für Arbeit statt.
  • Fast jede größere Stadt hat ein sogenanntes Startercenter, in dem Gründerinnen und Gründer beraten werden. Auskünfte erteilt die Stadtverwaltung. Basisinformationen für gewerbliche Gründungen gibt es bei den kommunalen Gewerbeämtern, die bei kommunalen Verwaltungen angesiedelt sind. Für Gründungen aus dem Handwerk sind die Handwerkskammern, für landwirtschaftlich ausgerichtete Gründungsvorhaben die Landwirtschaftskammern, für Gründungen in der Gesundheitsbranche wie beispielsweise im Bereich Gaststätten, Heilberufe und Kinderbetreuung die örtlichen Gesundheitsämter zuständig. Alle übrigen Gründungsvorhaben außer den freien Berufen sind bei den  Industrie- und Handelskammern angesiedelt. Diese Institutionen stehen auch nach dem Unternehmensstart zur Verfügung.