Gleichstellung und Nachhaltigkeit Modellkonzepte zur Förderung von nachhaltigen Unternehmensgründungen von Frauen gestartet

Frau in einem Büroraum, Arme vor der Brust verschränkt, sie lächelt
© SouthWorks bei iStock

Nach wie vor sind Gründerinnen strukturell unterrepräsentiert, obwohl Frauen wichtige Impulse zur Transformation der Gesellschaft und der Wirtschaft beisteuern. Wie kann es also gelingen, das Potenzial der am besten qualifizierten Frauengeneration aller Zeiten sowie ihre nachhaltigen Geschäftsideen in den Blick zu rücken, ihre Erfolgsfähigkeit zu verbessern und damit auch einen Beitrag zur ökonomischen Gleichstellung von Frauen und Männern zu leisten? Dieser Frage widmet sich das Projekt „Gründerinnen fördern grüne Wirtschaft“ der bundesweiten gründerinnenagentur.

Dazu starten ab Oktober in vier Bundesländern Experimentierräume, die für den Zeitraum von einem Jahr in unterschiedlichen Schwerpunkten beispielhaft geeignete Maßnahmen zur Förderung von nachhaltigen Gründungen durch Frauen erproben und hieraus praxisorientierte Handlungsempfehlungen entwickeln.

Das Projekt wird vom Bundesgleichstellungsministerium gefördert und im Rahmen des Aktionsprogramms „Gleichstellung am Arbeitsmarkt. Perspektiven schaffen“ (GAPS) umgesetzt. Es ist zudem Teil des im Mai 2023 gestarteten gemeinsamen Aktionsplans „Mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand“.

Folgende vier Experimentierräume werden im Rahmen des Projektes „Gründerinnen fördern grüne Wirtschaft“ tätig: 

Mentorinnenprogramm, Nordrhein-Westfalen

Eingebettet in das Projekt "Women Entrepreneurs in Science" (WES) der Initiative Exzellenz Start-up Center.NRW des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen wird an der Bergischen Universität Wuppertal ein Mentorinnenprogramm spezifisch für Impact-Gründungsvorhaben von Frauen prototypisch entwickelt und ausgerollt. 

Gründerinnenpreis, Mecklenburg-Vorpommern

Durch die Installation eines Gründerinnenpreises soll die Sichtbarkeit von nachhaltigen Gründungen von Frauen vor allem im ländlichen Raum in Mecklenburg-Vorpommern gesteigert und die Netzwerkbildung intensiviert werden. Der Modellcharakter dieses Experimentierraumes dient als Blaupause für nachhaltige Gründerinnenprojekte im ländlichen Raum.

Reallabor, Baden-Württemberg

Im Zentrum steht die Verzahnung von Gender, Gründung, Nachhaltigkeit und Finanzierung, die im Reallabor entwickelt wird. Das Reallabor ist eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft, bei der das gegenseitige Lernen in einer experimentellen Umgebung im Vordergrund steht. Gründerinnen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen sowie Vertreterinnen und Vertreter von Banken bzw. dem Finanz- und Investmentsektor und in der Gründungs- und Gründerinnenunterstützung Tätige arbeiten dabei in Design-Sprints zusammen. 

Nachfolgerin for Future, Hessen

In diesem Experimentierraum wird der Diskurs der Unternehmensnachfolge um den Aspekt der Nachhaltigkeit bereichert bzw. damit verknüpft.  Hier wird dafür sensibilisiert, dass sich der Zeitpunkt der Unternehmensnachfolge ideal dazu eignet, das Unternehmen für die Zukunft neu aufzustellen und nachhaltig zu positionieren.  

Über das Projekt „Gründerinnen fördern grüne Wirtschaft“

Das Projekt dient dazu, Konzepte zur Förderung von nachhaltigen Gründungen durch Frauen zu erarbeiten, unter Berücksichtigung der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich. Dabei werden relevante Themenstellungen, Einflussfaktoren und Best-Practice-Ansätze identifiziert und ausgewertet. Zudem werden neue Ideen zur Förderung von Gründerinnen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen entwickelt und handlungsorientierte Ansätze in Experimentierräumen in Modellregionen erprobt. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden in Handlungsempfehlungen für Multiplikator:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik übersetzt, um eine Verbesserung der bestehenden Unterstützungsangebote für Gründerinnen in der grünen Wirtschaft zu erzielen.
 

Über die bundesweite gründerinnenagentur (bga)

Die bundesweite gründerinnenagentur (bga) ist ein deutschlandweites Kompetenz‐ und Servicezentrum zur unternehmerischen Selbständigkeit von Frauen, mit Angeboten über alle Branchen zu Gründung, Festigung, Wachstum, Startups und Unternehmensnachfolge. Die bga ist Ansprechpartnerin für Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Medien sowie für Gründerinnen, Unternehmerinnen, Betriebsnachfolgerinnen und female Start‐ups. Sie bündelt Kontakte und Informationen zu Expert:innen, Studien, Beratungseinrichtungen und Netzwerken in ganz Deutschland und wurde von der Europäischen Kommission als europäisches Erfolgsmodell ausgezeichnet. Die bga wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF).