Gleichstellung in der Filmindustrie Lisa Paus zum Gender-Pay-Gap in der Filmbranche

Bundesfamilienministerin Lisa Paus am Rednerpult auf der Berlinale
Lisa Paus spricht bei der Veranstaltung "Global Forum for Women Film Organizations @berlinale 2023" über Gleichstellung in der Filmbranche© Dietmar Gust

Anlässlich der Internationalen Festspiele fand am 17. Februar die Veranstaltung"Global Forum for Women Film Organizations @berlinale 2023" in der kanadischen Botschaft in Berlin statt, an der auch Bundesfrauenministerin Lisa Paus

teilgenommen hat. Der Kongress, welcher von der Initiative "Power to transform" organisiert wurde, widmete sich insbesondere dem Thema Gleichstellung und Vielfalt in der Filmbranche. Lisa Paus stellte konkrete Maßnahmen vor, um die ungleiche Bezahlung und mangelnden Aufstiegschancen von Frauen in der Filmindustrie zu beenden.

Das Ziel der Veranstaltung war es, mehr Bewusstsein für die Belange und Anliegen von Frauen in der Filmbranche auf globaler Ebene zu schaffen und dabei insbesondere die Perspektiven von Frauen stärker in den Fokus zu rücken. Neben Bundesfrauenministerin Lisa Paus nahmen auch Andrea Meyer, Botschaftsrätin und Leiterin der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der Botschaft von Kanada in Berlin, sowie Mariette Rissenbeek, Geschäftsführerin der Berlinale, an dem Kongress teil.

Lisa Paus: "Obwohl Frauen in der Filmbranche überproportional häufig beschäftigt sind, leiden sie besonders unter schlechten Arbeits- und Rahmenbedingungen wie niedrigen Löhnen, fehlender sozialer Sicherung, mangelndem Zugang zu Krediten, der fehlenden Beachtung von Urheberrechten und einer Unterrepräsentation in Führungspositionen. Dies gilt gerade auch in Ländern des Globalen Südens."

Filmemacherinnen in Kriegs- und Krisengebieten unterstützen

Frauen sind meistens die Leidtragenden in Krisen- und Kriegsgebieten, der Schattenseiten der Globalisierung sowie der Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschheit. Als Folge nehmen weibliche Filmschaffende oft die Perspektive der Betroffenen ein und geben vor allem Frauen und Kindern in den Ländern eine Stimme, in denen Frauenrechte kaum oder gar nicht vorhanden sind.

Vor diesem Hintergrund ging es auf dem Kongress auch um die Frage, welche Unterstützung für Filmarbeiten unter schwierigen Bedingungen sinnvoll und notwendig ist und welche Maßnahmen dazu beitragen können, die Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit von Frauen zu erhöhen. Nicht zuletzt wurden Filmemacherinnen aus dem Iran, Afghanistan und der Ukraine eingeladen, um Einblicke in ihre Arbeit in Krisenzeiten und autoritären Regimen zu geben und ihre Perspektiven sowie Herausforderungen zu teilen.

Filme beeinflussen unsere Werte und Ideale

Mangelnde Chancengleichheit und erschwerter Zugang zu Ressourcen für Frauen und Menschen aus Randgruppen ist ein weltweites Phänomen, das führende Filmindustrien und kleine Organisationen gleichermaßen und global betrifft. Daher ist das Filmemachen ein wichtiges politisches Instrument, um Missstände aufzudecken und Hintergründe sowie Perspektiven zu zeigen, die sonst im Verborgenen blieben. Gleichzeitig beeinflussen die in Filmen gezeigten Bilder unsere Werte und Ideale und fungieren oft als Vorbilder für unser soziales und kulturelles Verhalten, insbesondere für Kinder und Jugendliche.