Qualifikation Kostenfreie Bildungsangebote nutzen

Bücher und Notizblöcke auf einem Schreibtisch
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Noch nie war so viel Wissen für die Allgemeinheit kostenfrei verfügbar wie heute: Im Internet gibt es nicht nur spannende Fachbeiträge, sondern inzwischen auch umfangreiche Online-Kurse sowie Videomitschnitte interessanter Vorlesungsreihen oder inspirierender Vorträge. Handels- und Handwerkskammern, Stiftungen und Verbände laden zu Fachveranstaltungen und Diskussionsrunden ein. Eine wahre Fundgrube für all diejenigen, die sich mit fachlichen Themen befassen möchten. Sie können sich durch ganz unterschiedliche Bildungsimpulse bereichern lassen und neue Wissensgebiete entdecken. Unter Umständen finden auch am beruflichen Wiedereinstieg Interessierte für sie passende Anregungen.

MOOC: Universitäten bieten Online-Kurse an

MOOC (sprich: Muhk) steht für Massive Open Online Course, wörtlich: massiver, offener Online-Kurs. Es handelt sich um umfangreiche Lehr- und Lernveranstaltungen im Netz, an denen oft tausende Nutzerinnen und Nutzer aus der ganzen Welt teilnehmen. Zugangsvoraussetzungen gibt es nicht. Die Teilnahme ist kostenfrei. Häufig sind es namhafte Universitäten, die in Partnerschaft mit MOOC-Anbieterinnen und -Anbietern auf diese Weise Bildungsinhalte auf universitärem Niveau einem breiten Publikum zugänglich machen. Die Kurse haben in der Regel einen festen Start- und Endtermin und nutzen Videosequenzen, schriftliche Lehrmaterialien sowie Foren und Live-Chats für die Wissensvermittlung und den Austausch untereinander. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können dadurch vielfach nicht nur spannendes Know-how, sondern auch hilfreiche Kontakte aus dem Kurs mitnehmen.

In der Regel ist es möglich, einen Abschlusstest zu absolvieren und ein Zertifikat zu erhalten. Diese Leistung ist jedoch sehr häufig kostenpflichtig.

Die Unterrichtssprache in der Mehrzahl der angebotenen Kurse ist englisch, da viele Angebote aus dem englischsprachigen Raum kommen beziehungsweise die Anbieterinnen und Anbieter ein internationales Publikum erreichen möchten. Es gibt jedoch auch Kurse auf Deutsch.

Die Technische Universität München hat unter der Überschrift „Was ist MOOC?“ eine Erläuterung des Begriffs sowie einen (englischsprachigen) Erklärfilm auf ihrer Website online gestellt.

Stiftung Warentest rät: "Das Experiment wagen"

Die Stiftung Warentest beschreibt in einem Beitrag auf ihrer Website, was diese Lernform leisten kann und listet die bekanntesten MOOC-Plattformen auf. Das Fazit des Berichts: "Mit Moocs erhalten unbegrenzt viele Menschen kostenlosen Zugang zu Bildung – und zwar unabhängig von Alter, Bildungsstand und finanziellem Status. Wer Einblick in neue Wissensgebiete bekommen möchte und auf anerkannte Zertifikate verzichten kann, sollte das Experiment Mooc ruhig wagen." In einer Umfrage sammelte die Stiftung – großteils positives – Feedback von MOOC-Teilnehmenden. Eine Person schreibt: "Für mich, der leider nicht die Chance hatte zu studieren, ist es eine Freude, von hervorragendem Lehrpersonal Wissen (...) vermittelt zu bekommen, und das auch noch kostenlos."  MOOCs stellen jedoch auch vor Herausforderungen: "Es erfordert sehr viel Selbstdisziplin, um dabei zu bleiben. Ein schleichender Mangel an Motivation war für mich die höchste Hürde", lautet eine andere Rückmeldung.

Mitschnitte von Uni-Vorlesungen

Wer sein Bildungspaket lieber aus etwas kleineren "Happen" zusammenstellt, weil weniger Zeit zur Verfügung steht oder ein breites Spektrum unterschiedlicher Themen abgedeckt werden soll, kann im Internet nach passenden Vorlesungen suchen. Viele Universitäten bieten inzwischen kostenlos Mitschnitte einiger ihrer Veranstaltungen an. Was für MOOCs gilt, trifft hier doppelt zu: Die Recherche nach passenden Vorlesungen ist in der Regel zeitaufwändig. Wer seine Themenvorstellungen nicht zu eng steckt, hat es leichter.

TED: Inspiration in 18 Minuten

Für alle, die sich von neuen und ungewöhnlichen Ideen, Erfahrungen und Erkenntnissen inspirieren lassen möchten, sind die TED-Talks eventuell eine interessante Internet-Adresse. TED steht für Technology, Entertainment, Design (Technologie, Unterhaltung, Design), doch die Themen der maximal 18-minütigen Vortragsvideos umfassen inzwischen ein sehr viel weiteres Spektrum. TED ist eine Non-Profit-Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, zur Verbreitung von Ideen beizutragen. Die auf der TED-Website kostenlos erhältlichen Video-Vorträge stammen von den alljährlich in Kalifornien stattfindenden TED-Innovations-Konferenzen sowie von unabhängigen TEDx-Events an vielen anderen Orten der Welt. Viele der fast 2.000 englischsprachigen Vorträge gibt es mit deutschen Untertiteln.

Veranstaltungen besuchen

Wer lieber live Vorträge hört oder Podiumsdiskussionen verfolgt, kann Veranstaltungen von Industrie- und Handels- sowie der Handwerkskammern, Stiftungen und Verbänden besuchen – vielfach ist eine Teilnahme kostenfrei oder gegen einen geringen Beitrag möglich. Um immer über aktuelle Veranstaltungstermine informiert zu sein, ist es hilfreich, den Newsletter der jeweiligen Institution zu abonnieren.

Über diese Websites von Kammern und Stiftungen sind zum Beispiel Veranstaltungen sowie die lokalen Ansprechstellen zu finden:

Darüber hinaus empfiehlt es sich, bei den Verbänden der im Einzelfall passenden Branche zu recherchieren. Hier einige Beispiele:

Wer Veranstaltungen besuchen möchte, die sich mit Themen rund um den beruflichen Wiedereinstieg, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Geschlechtergerechtigkeit befassen, wird im perspektive-schaffen.de-Veranstaltungskalender fündig.