Wiedereinstiegsstipendien: Zurück in die Wissenschaft

Frau arbeitet am im Labor und befüllt mit einer Pipette Röhrchen
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Die Vereinbarkeit von Kinderwunsch und Wissenschaft rückt an deutschen Universitäten zunehmend in den Fokus.

Insbesondere in der akademischen Welt wird die Geburt von Kindern oftmals als Hindernis für die Karriere wahrgenommen. Die Studie „Balancierung von Wissenschaft und Elternschaft“, durchgeführt von dem Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS, bestätigt diesen Sachverhalt noch einmal: Fast jede zweite Wissenschaftlerin erlebt nach der Geburt des ersten Kindes berufliche Nachteile. Vor allem Mütter sehen sich von einer Abwertung ihrer wissenschaftlichen Leistung und von einer zurückhaltenderen Förderung durch Vorgesetzte betroffen. Zwei Drittel aller Wissenschaftlerinnen gaben zudem an, Kinderlosigkeit oder den Aufschub des Kinderwunsches zugunsten der wissenschaftlichen Karriere in Kauf genommen zu haben.

Auch wenn sich der Frauenanteil an deutschen Lehrstühlen erhöht hat, besteht weiterhin Handlungsbedarf. Denn den Kinderwunsch der Karriere zu opfern – das ist nicht im Interesse der meisten Frauen, die Anwärterinnen auf eine akademische Laufbahn sind.

Die Wiedereinstiegsstipendien sind ein Zeichen in die richtige Richtung: Denn sie ermöglichen nicht nur einzelnen, hochqualifizierten Frauen mit Kind ihre Karriere auch als Mutter weiter zu verfolgen, sondern sie stehen auch ganz allgemein für die Wertschätzung von Nachwuchs-Wissenschaftlerinnen – dafür, dass sie an deutschen Hochschulen nicht nur willkommen sind, sondern auch gebraucht werden.